Das ist eine ganz fiese Fragestellung. Denn jeder Künstler und jede Künstlerin ringt mit Sicherheit bei jedem neuen Werk mit diesem Thema.
Einerseits will ich, dass das Bild, das ich gerade vollende, die bestmögliche Qualität erreicht und mein Können zur Geltung bringt. Ich will also nicht zu früh aufgeben und „beidrehen“, nicht einfach abbrechen weil ich keine Lust habe, mich noch mehr anzustrengen oder noch mehr Arbeit in das Werk zu investieren.
Aber genau das ist auch eine Falle: Wie viele eigentlich frische, lebendige, spontan gelungene und durchaus gute Bilder sind schon zerstört worden durch das dumme Vorurteil „wenn ich da nicht mindestens x Stunden Arbeit reingesteckt habe, dann kann es ja gar nicht fertig sein!“ – ich darf also auch nicht zu sehr dazu tendieren, erst mal weiterzumachen und noch viel mehr Arbeit reinzustecken.
Die Balance macht’s. Und daher ist das eine Frage, die eine Künstlerin eigentlich ständig begleitet: Wo stehe ich denn gerade mit dem Bild. Ist es vielleicht schon fertig und ich sehe das nur gerade nicht? Oder glaube ich, es ist fertig, übersehe aber, dass es noch einige offensichtliche Schwächen hat, die ich noch beheben könnte. Das 80-20 Prinzip mag ich an dieser Stelle nicht gelten lassen. Mit einem Kunstwerk bin ich entweder zufrieden, oder es wird weitergemalt. Die Frage nach der Fertigstellung eines Werkes ist aber auch mehr eine intuitive als eine rational erklärbare Entscheidung. Und bei mir auch eher ein Entscheidungsprozess als ein spontaner Entschluss… Schau‘ einfach rein in mein kurzes Video Statement dazu. Untermalt mit einem aktuellen Werk, das gerade auf dem Prüfstand steht, ob ich es denn für fertig halte oder nicht.
Infos zu meinen aktuell verfügbaren Werken auf Leinwand, inklusive Detailaufnahmen und Visualisierungen in einer Wohn-Umgebung oder im Büro sowie Abmessungen und Preise findest Du in meinem Online Kunstkatalog.
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