Den Drachen bändigen…
Ein großes Bild gebärdet sich manchmal wie ein Drache. Es ist schlichtweg schwer zu zähmen! Wenn man – wie ich – prozessorientiert malt, bekommt man nicht immer sofort das Ergebnis, das einem vorschwebt. Das „schöne“ Bild, das man ja doch irgendwie gerne hätte.
Als Künstlerin muss ich aber bereit sein, mich darauf einzulassen, was sich im Malprozess entwickelt. Und dieser Prozess geht oft nicht geradlinig auf das Ziel zu. Sondern führt oft durch Phasen, in denen ich am liebsten den Pinsel hinschmeißen, die Ateliertür zusperren und nie wieder zurück kommen möchte.
So auch bei diesem Bild.
Okay. Also ich bin dann doch wieder zurückgekommen zu den beiden Leinwänden, die mit 2 Meter Breite und 1,20 cm Höhe ein wandfüllendes Format haben. Und eine starke Aussage.
In meinem heutigen Video nehme ich Dich deshalb mit auf eine kurze Reise in eine der typischen Techniken, die zur Arbeitsweise der informellen Malerei gehören. Das Drip-Painting, wie man es von den amerikanischen abstrakten Expressionisten kennt. Tropfen und Spuren flüssiger Farbe überall. Ich zeige Dir kurz mit einem Zoom auf die Details, aus wie vielen verschiedenen „Spuren“ das Werk zusammengesetzt ist. Schau‘ bei einem Kunstwerk nicht nur auf die oberste Schicht, sondern geh‘ ruhig näher ran, versuche, einmal hinter die Oberfläche zu blicken und lass‘ Dich in die tieferen Ebenen hineinziehen.